Eine neue Spiellandschaft bringt Fürther Kinderkrippe und Rummelsberger Schreinerei näher zusammen
Mehr lesenWährend für viele Wirtschaftszweige des Landes das Jahr mit einer erzwungenen Pause beginnt, ist von Ruhe in der Rummelsberger Schreinerei wenig zu spüren. Es wird gesägt und geschliffen, lackiert und furniert. „Unser Handwerksbetrieb stand wegen Corona nicht einen einzigen Tag still“, sagt Betriebsleiter Roman Bierig. Der Schreinermeister, vier Gesellen und acht Auszubildende im Alter von 16 bis 30 Jahren sind in der Werkstatt tätig. Im Eingangsbereich warten fertiggestellte Küchenschränke auf ihren Einbau. Neben Betten, Kommoden und Küchenmöbeln für Privatpersonen entstehen in der Schreinerei auch Möbel für soziale Einrichtungen und Büros. „Viele Schreinereien sind heute spezialisiert, aber in Rummelsberg lernen die Auszubildenden noch die komplette Bandbreite des Tischlerhandwerks kennen“, erzählt Bierig.
Gelegentlich „schmuggelt“ sich ein besonders ausgefallenes Projekt zwischen die verschiedenen Aufträge. Wie die individuell geplante Spiellandschaft für die Kinderkrippe „Hopfenspeicher“ in Fürth, deren Träger auch die Rummelsberger Diakonie ist. Auf vier miteinander verbundenen Podesten können die Kinder künftig spielen. Der hölzerne „Rohbau“ steht bereits, jetzt geht es an den Feinschliff. Bullaugen zum Durchschauen in den Wänden, Regalböden, Beläge und hier und dort etwas Farbe: In die Spiellandschaft, die neun Quadratmeter einnimmt, werden Schreiner Ewald Rachny, der das Projekt federführend begleitet, und die Auszubildenden noch einige Stunden investieren. Auch Julia (Name geändert) hat bereits tatkräftig mitangepackt. Sie hat ihre dreijährige Ausbildung im vergangenen August in der Schreinerei begonnen. „Die Spiellandschaft ist etwas Besonderes und kein Projekt wie jedes andere“, sagt die 26-Jährige, die ihre handwerkliche Arbeit schätzt. „Holz gefällt mir als Material sehr gut und es ist schön zu sehen, was mit den eigenen Händen daraus entsteht.“ Die Schreinerei bildet Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Förderbedarf aus. Bei Julia führte eine psychische Erkrankung dazu, dass sie auf ihrem beruflichen Lebensweg einige Umwege gehen musste, wie sie selbst erzählt. „Hier ist der Rahmen sehr viel geschützter. Es wird sehr darauf geachtet, wie es mir geht.“
An Tagen, an denen sie nicht im Betrieb mitarbeitet, nimmt Julia am Unterricht der trägereigenen Förderberufsschule teil oder besucht die Lehrwerkstatt. Sie wohnt im angegliederten Internat, nur einen kurzen Fußweg von der Schreinerei entfernt. Roman Bierig und seine Mitarbeiter binden die acht Auszubildenden nicht nur in die vielfältigen Kundenaufträge der Schreinerei ein und begleiten sie fachlich, sondern sind auch wichtige Bezugspersonen. „Die jungen Menschen haben besondere Gaben und
wir helfen ihnen dabei, diese zu nutzen“, sagt Roman Bierig. Sie selbst sei zuversichtlich, ihre Ausbildung zu meistern, sagt Julia. „Die Ausbildung läuft trotz Corona weiter und ich denke, mit der Unterstützung, die ich hier erhalte, werde ich es schaffen.“
In Fürth ist Krippenleiterin Anja Slavik derweil voller Vorfreude auf die neue Spiellandschaft: „Sie wird den Kindern so viele Bewegungsmöglichkeiten bieten.“ In der Zusammenarbeit mit Roman Bierig brachte sie viele Gestaltungsideen ein. Der Schreinermeister setzte ihre Vor-stellungen nach einer Besichtigung der Krippe, die sich in einem früheren Hopfenspeicher befindet, mit einer technischen Zeichnung um. In der Planung musste er einige Besonderheiten berücksichtigen. So trägt sich die Holzkonstruktion selbst, denn aus Gründen des Denkmalschutzes darf sie nicht an den Wänden befestigt werden. Auch die Sicherheit der Kinder muss gewährleistet sein. Wenn die Spiellandschaft fertiggestellt ist, werden die Kinder die vier unterschiedlich hohen Ebenen über Treppenstufen und eine wellenförmige Rampe aus Rundhölzern erreichen. Verschiedene Beläge wie Teppich, Sisal und Kork bieten den kleinen Händen und Füßen besondere Sinneseindrücke. Im Hohlkörper unterhalb des höchsten Podestes können sie einen Kaufladen für Rollenspiele einrichten oder sich in eine Art Höhle zurückziehen.
Die Bewegung zu fördern gehört zu den Schwerpunkten des pädagogischen Konzeptes der Krippe. Schließlich fällt die Zeit dort in jene Entwicklungsphase, in der die Kleinkinder das Laufen erlernen. „Manche trauen sich die Treppe hinauf, aber nicht hinunter. In der Spiellandschaft werden sie sich langsam vortasten können. Und wer gerade das Laufen lernt, hangelt sich einfach hoch oder krabbelt“, sagt Anja Slavik. Außerdem fördert die Bewegung den Spracherwerb, weil die Motorik zur Verständigung beiträgt. Das Podest bietet ihnen darüber hinaus neue Perspektiven, werden die Kleinen doch auf einmal ganz groß sein und aus der Höhe auf ihre Erzieherinnen blicken können. Zwar steht den Kindern in einem der zwei Gruppenräume bereits eine Spiellandschaft aus Holz mit Bällebad und Kuschelecke zur Verfügung, doch ist diese nicht annähernd so hoch.Regulär besuchen 24 Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren die Krippe, die sich nur wenige Meter entfernt vom Fürther Stadtpark befindet. Doch begrüßten Anja Slavik und ihre fünf Kolleginnen im Lockdown zu Jahresbeginn nur etwa die Hälfte der angemeldeten Kinder. Schließlich schränkte die Notbetreuung den Kitabetrieb ein. „Bei 90 Prozent der Familien sind beide Elternteile berufstätig. Das heißt, es steht eine gewisse Notwendigkeit dahinter, dass sie ihre Kinder in die Krippe bringen“, sagt die Kitaleiterin und ergänzt: „Wir als Team sind wirklich dankbar, dass wir wenigstens diese wenigen Kinder betreuen können. Ganz ohne Kinder würde uns natürlich der Hauptinhalt unserer Arbeit fehlen.“ Am Alltag habe sich wenig für die Kinder geändert, sehe man von dem Mund-Nasen-Schutz der Erzieherinnen und gestrichenen Spaziergängen in die Innenstadt ab. „Sie erleben hier ein Stück Normalität und haben vertraute Personen um sich“, sagt Anja Slavik. Bald dürfen sie sich auf eine besondere Attraktion freuen, die sie sicherlich mit Neugier entdecken werden.
Für Kinder und Jugendliche ist der Corona-Ausnahmezustand eine besonders hohe Belastung. Der Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg zufolge zeigt fast jedes dritte Kind in Deutschland psychische Auffälligkeiten. Im Februar wandten sich knapp 300 Psychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten und Psychiater aus ganz Deutschland an die Regierung, da auch sie im beruflichen Alltag seit Pandemiebeginn einen Anstieg psychischer Belastung bei Kindern und Jugendlichen sowie Schwierigkeiten in der Versorgung erleben. Gleichzeitig vermelden die Kommunen, dass die Pandemie die Kassen der Städte und Gemeinden schwer belastet. Einsparungen seien unvermeidbar. Anita Skobl, Regionalleiterin der Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH in Neumarkt, Roth, Schwabach und Niederbayern teilt die Sorgen der Psychologen und Therapeuten und sieht die Jugendhilfe vor einer der größten Herausforderungen mit guten Chancen für neue Ideen und Entwicklungen.
Mehr lesenSkobl: In den Wohngruppen beobachten wir vermehrt Verhaltensauffälligkeiten, Aggressionen oder Schlafstörungen bei den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In den Familien, die wir ambulant betreuen, nimmt das Spannungs- und Konfliktpotenzial spürbar zu. Alle Jugendlichen vermissen den direkten Kontakt zu ihren Freunden und Freundinnen, die meisten fühlen sich übergangen und ungefragt im Pandemiegeschehen und haben Angst vor der Zukunft, insbesondere im schulischen und beruflichen Bereich. Bei den jüngeren Kindern erleben wir eine deutliche Zunahme von Schulängsten, die hier auch auf die fehlende Kontinuität zurückzuführen ist. Zudem spüren wir in dieser Altersgruppe die zunehmende Vermengung von realer und virtueller Welt. Insgesamt erleben wir bei allen zunehmende Aggressionen, Ängste und Despressionen. Immer häufiger auch bei Kindern, Jugendlichen und Familien, die den ersten Lockdown sogar noch als eher positiv erlebt haben.
Was bedeutet das für ihren Betreuungsalltag?
Skobl: Die Mitarbeitenden haben eine deutlich höhere Belastung. Zum einen aufgrund der zusätzlichen Themen mit Distanzunterricht und den damit verbundenen schulpädagogischen, hygienischen aber auch technischen Mehranforderungen. Zum anderen aber auch aufgrund der deutlich gestiegenen Bedarfe bei den Kindern, Jugendlichen und Familien. Und dann fallen ja auch immer wieder Kolleginnen und Kollegen für längere Zeit aus, weil sie in Quarantäne müssen. Abhilfe ist hier bisher leider auch nicht in Sicht, da die Jugendhilfe, abgesehen von den Kindertagesstätten, bei Reihentestungen und vor allem Impfstrategien seitens der Politik leider vergessen wurde. Auch das ist natürlich eine zusätzliche Belastung für die Kolleginnen und Kollegen. Da sie sich so weder bedacht, noch wertgeschätzt fühlen dürfen.
Steigende Bedarfe, Mehrbelastung der Mitarbeitenden und wenig Handlungsspielraum aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen. Was muss passieren und sehen Sie Entwicklungspotenzial?
Skobl: Ich schließe mich hier der Forderungen der Psychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten und Psychiater an, die diese in ihrem offenen Brief an die Bundesregierung formuliert haben. Wir brauchen jetzt die sichere Öffnung von Kitas und Schulen, die Ermöglichung von Sport- und Freizeitangebote, die jungen Menschen brauchen Möglichkeiten der Begegnung. In ihrer Entwicklung ist der Kontakt zu Gleichaltrigen essenziell. Aktuell wird ihnen unwiederbringlich die Chance genommen, Erfahrungen zu machen, die sie für ihre Entwicklung dringend benötigen, sowohl emotionalen als auch geistigen Entwicklung.
Dabei bleiben gerade die diejenigen auf der Strecke, die es ohnehin schon schwer haben. Deshalb brauchen wir zusätzlich einen breiteren niedrigschwelligen Zugang zu unterstützenden Angeboten der Jugendhilfe.
Die Kommunen erwarten finanzielle Engpässen in ihren Haushalten und vermelden Einsparungen in Millionenhöhe. Wie sollen zusätzliche Angebote realisiert werden?
Skobl: Das ist eine der großen Fragen, mit denen sich soziale Träger der Jugendhilfe in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt auseinandersetzen müssen und werden. Es gilt neue Wege zu beschreiten, bezüglich der Angebote sowie der Finanzierung.
Hier sind auch die Jugendämter und Politiker gefragt. Politik und Gesellschaft dürften nicht länger die Bedürfnisse der jungen Generation ignorieren. Tatsache ist, wer nicht rechtzeitig in Prävention und individuelle Unterstützung investiert muss damit rechnen, dass die späteren Transferleistungen umso höher ausfallen. Ich würde es deshalb begrüßen, wenn der präventive Ansatz trotz finanzieller Schwierigkeiten in den Städten und Kommunen erhalten bliebe.
Es ist insgesamt eine sehr spannende Zeit, in der wir die Chance erhalten alte Strukturen und Systeme zu prüfen und zu hinterfragen und neue Ideen auszuprobieren. Wichtig ist, diese Veränderungsprozesse gut zu beobachten und zu begleiten, um sichere sowie sinnvolle Angebote, Maßnahmen und Konzepte für die Zukunft gestalten zu können.
Die Fachakademien der Rummelsberger Diakonie starten im September mit der verkürzten Ausbildung
Mehr lesenNürnberg/ Rummelsberg – Vor einem Jahr hat Max Dennerlohr noch als Kraftfahrer für eine Brauerei gearbeitet – jetzt macht er die Ausbildung zum Erzieher. Der Wunsch des Neumarkter, im sozialen Bereich zu arbeiten, ist über Jahre gewachsen. Die Corona-Pandemie gab im vergangenen Sommer dann den endgültigen Anstoß. Der Arbeitsvertrag des 25-Jährigen lief aus und sein ehemaliger Arbeitgeber konnte ihn wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht verlängern. So bewarb sich Max Dennerlohr kurzerhand bei der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg und begann im September die Ausbildung zum Erzieher.
Geschichten, wie die von Max Dennerlohr, hört Susanne Stöcker, die Schulleiterin der Fachakademie in Rummelsberg, regelmäßig: „Ich bekomme immer wieder die Rückmeldung von Studierenden, die teilweise aus ganz anderen Berufen kommen, dass es die beste Entscheidung ihres Lebens war, die Branche zu wechseln und jetzt mit Kindern zu arbeiten.“ Durch eine Neuregelung der Ausbildung könnte der Quereinstieg für viele nun noch interessanter werden. Denn ab kommenden Schuljahr können Personen mit Mittlerem Schulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder mit Hochschulreife die Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher in drei Jahren abschließen.
Bisher mussten die Quereinsteiger zunächst die Ausbildung zur Kinderpflegerin, bzw. zum Kinderpfleger durchlaufen. Dies fällt nun weg. Es ist lediglich ein sechswöchiges Praktikum in einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld nötig. Dieses kann innerhalb der Rummelsberger Diakonie absolviert werden, die Fachakademien sind bei der Suche nach einem Praktikumsplatz behilflich.
Zudem wird für die zwei Ausbildungsjahre an der Fachakademie das Aufstiegs-BaföG gewährt, das nicht zurückgezahlt werden muss. Der Höchstsatz für Alleinstehende liegt bei 892 Euro, für verheiratete Lernende und Lernende mit Kindern erhöht sich der Beitrag nochmals. Anschließend folgt noch ein einjähriges Berufspraktikum, das mit etwa der Höhe von 80 Prozent eines Erzieher-Gehalts vergütet wird. „Durch die Verkürzung der Ausbildung und BaföG-Förderung wird der Quereinstieg für viel mehr Interessenten möglich“, sagt Susanne Stöcker.
Doch auch alle anderen profitieren von der Neuregelung der Ausbildung. Sie wird insgesamt um ein Jahr verkürzt. Für Personen mit mittlerem Bildungsabschluss umfasst die Erzieher*innen-Ausbildung künftig vier Jahre. Zunächst besuchen sie das Sozialpädagogische Einführungsjahr (SEJ). Dies löst das zweijährige Sozialpädagogische Seminar ab. Daran schließen sich die zwei Studienjahre an einer Fachakademie und das einjährige Berufspraktikum an.
Auch für Stephanie Bäsmann, Schulleiterin der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik Nürnberg, ist die Neuregelung ein Gewinn: „Die Neuregelung der Ausbildung macht die Zugänge vielfältiger und breiter und damit auch die Vielfalt der Menschen, die den Beruf der Erzieherin oder des Erziehers ergreifen.“
Max Dennerlohr jedenfalls, hat seinen Berufswechsel nicht bereut. „Ich hatte mir gut überlegt, ob ich noch etwas Neues anfangen soll“, erzählt der 25-Jährige. Nun ist er froh, den Schritt gegangen zu sein: „Ich fühle mich bestätigt“, sagt Max Dennerlohr.
Für alle, die noch überlegen, hat er einen Tipp: „Probiert euren Berufswunsch bei einem Schnupperpraktikum aus. Es ist ganz anders, als man es sich oft vorstellt“, sagt der 25-Jährige. Auch er hatte bereits vor zwei Jahren ein Schnupperpraktikum in einem Kindergarten gemacht. „Es geht nicht nur um Spielen, sondern es hat viel mit der Förderung und Entwicklung der Kinder zu tun“, erklärt Max Dennerlohr. Durch Projekte, die in den Kindertagesstätten angeboten werden, sei die Arbeit sehr vielfältig – von Musik bis hin zu Sport. „Es ist für mich ein Traumberuf“, so Max Dennerlohr.
Wer sich für die Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher interessiert, findet auf den Webseiten der Fachakademien der Rummelsberger Diakonie unter www.rummelsberger-diakonie.de/bildung weitere Informationen. Eine Bewerbung für den Start im September 2021 ist an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg noch möglich.
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November bringt die Rummelsberger Diakonie den aktualisierten Rechtekatalog für Kinder und Jugendliche „Deine Rechte“ raus und erweitert ihr Beschwerdemanagement zum Vertrauens(W)ORT
Mehr lesenNürnberg – am 20. November 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Eines der dort festgehaltenen Rechte ist das Recht auf Familie, Fürsorge und ein sicheres Zuhause. Nicht für alle Kinder in Deutschland selbstverständlich. So waren laut Statistischem Bundesamt 95 000 Kinder oder Jugendliche im Jahr 2018 in einer stationären Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht. 840 Kinder und Jugendliche leben aktuell in einer heilpädagogischen, sozialpädagogischen oder therapeutischen Wohngruppe der Rummelsberger Dienste für junge Menschen in Bayern. Auch diese Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben Rechte.
Um sie über ihre Rechte zu informieren, erhalten alle jungen Bewohner*innen der Rummelsberger Wohngruppen einen Rechtekatalog, der 2009 in Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Betreuer*innen entstanden ist. Nun wurde er neu gestaltet und aktualisiert, insbesondere bezüglich der digitalen Welt. In „Deine Rechte“ heißt es seither zum Recht auf Datenschutz beispielsweise: „Niemand hat das Recht dazu, ungefragt Bilder von mir ins Internet oder soziale Netzwerke zu stellen“. Und das Brief- und Datengeheimnis bezieht sich jetzt in erster Linie auf E-Mails, digitale Nachrichten und Chatverläufe. Damit passt sich „Deine Rechte“ der Lebensrealität der Mädchen und Jungen an.
„Ein wichtiger Bestandteil von Bildung und Persönlichkeitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe ist Partizipation. Grundlage dafür ist die Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten und Pflichten,“ sagt Thomas Grämmer, fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen.
Die jungen Menschen in den Wohngruppen der Rummelsberger Diakonie haben unterschiedlich schwere, oft traumatische biografische und familiäre Erfahrungen gemacht. Um ihnen Partizipation zu ermöglichen, benötigen sie Möglichkeiten und Räume, in denen sie Mitbestimmung unter verlässlichen Bedingungen neu ausprobieren können und müssen. Dazu gehört auch die Möglichkeit sich beschweren und seine Meinung frei äußern zu können. „In der Rummelsberger Kinder- und Jugendhilfe setzen wir dabei auf ein vielfältiges und lebendiges Beschwerdeverfahren,“ erklärt Thomas Grämmer. Neben dem Rechtekatalog „Deine Rechte“ gibt es jugendliche Haussprecher*innen, Vertrauens-Erzieher*innen und Beschwerdebriefkästen in den Einrichtungen sowie externe Rummelsberger Ombudsfrauen und -männer.
„Mit dem „Vertrauens(W)ORT“ wollen wir nun Transparenz und Verlässlichkeit der Beschwerdemöglichkeiten und –bearbeitung für die jungen Menschen noch einmal erhöhen,“ erklärt Grämmer das neue Beschwerdemamangement. Und um möglichst alle Jungen und Mädchen zu erreichen, ist Vertrauens(W)ORT ein analoger und digitaler Ort zugleich. So können sich die jungen Menschen entweder über eine Broschüre oder über eine Webseite informieren und dort auch gleich zur Tat schreiten.
Unter rummelsberger-diakonie.de/vertrauenswort finden die Jugendlichen neben Telefonnummern und externen Ansprechpartner*innen ein Kontaktformular, in das sie ihre Beschwerden oder auch Anregungen direkt eintragen und abschicken können. Je nach Wunsch unter Angabe ihres Namens, einer Mailadresse oder Telefonnummer oder anonym. Der 15-jährige Nino, der kürzlich zum Hausprecher einer therapeutischen Wohngruppe gewählt wurde hat sich Vertrauens(W)ORT angesehen und für okay befunden: „Ich finde es gut, dass man sich nun auch online beschweren kann. Ich glaube, dass das vor allem die Kleineren nutzen werden. Wir Großen sprechen die Sachen meistens selbst an.“ Nino würde sich zusätzlich eine Mobilnummer wünschen: „Wir Jugendlichen merken uns so Sachen wie Homepageadressen doch nicht. Einfacher wäre es, wenn ihr eine Nummer hättet. Die würde ich dann einspeichern und über WhatsApp schreiben, wenn mir was nicht passt. Klar, das ist nicht so anonym, ihr habt dann halt meine Handynummer, wisst aber ja trotzdem nicht, wer ich bin.“ Sein abschließendes Urteil: „An sich ist das eine gute Sache.“
„Eine WhatsApp-Nummer wird es geben und hätten wir liebend gerne sofort mit angeboten, leider verzögert sich das aus Datenschutzgründen etwas,“ berichtet Grämmer. Bis dahin kommt Vertrauens(W)ORT Ninos Wünschen mit QR-Codes auf Plakat und Broschüre etwas entgegen. Diese Codes führen direkt auf die Internetseite. Einfach Code mit dem Smartphone scannen und Webseite in Favoriten speichern – schon kann man jederzeit, von überall her darauf zugreifen und sich beschweren. Zu Recht.
Vier Frauen und ein Mann haben Ausbildung im September gestartet
Mehr lesenDie Kindertagesstätten der Rummelsberger Diakonie haben im September ein spezielles Traineeprogramm gestartet, das sich an Nachwuchsführungskräfte richtet. Vier Frauen und ein Mann werden in zwölf Monaten auf die anspruchsvolle Tätigkeit als Kita-Leitung vorbereitet. Während dieser Zeit arbeiten sie eng an der Seite einer Kita-Leitung und erhalten vom ersten Tag an Einblick in die unterschiedlichsten Leitungstätigkeiten.
Die Trainees absolvieren gemeinsam verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen, die sie zielgerichtet auf eine zukünftige Leitungstätigkeit vorbereiten. In den einzelnen Einheiten geht es zum Beispiel um die Kitagesetzgebung, betriebswirtschaftliche Grundlagen oder Arbeitssicherheit, aber auch um die Haltung einer Kitaleitung in einem diakonischen Unternehmen.
Viele Geschenke zum Start für die Kinder
Mehr lesenEbern – Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Dies erfahren momentan die Kinder im September eröffneten Integrativen Kinderhaus Wunderland. Die momentan 55 Krippen- und Kindergartenkinder freuen sich die vielen bunten Wunderland Häuser nun täglich entdecken zu können.
Um den Zauber des Anfanges etwas zu feiern, hat jedes neue Kind eine Rummelsberger Wundertüte zur Begrüßung bekommen. „Der Eintritt in den Kindergarten oder die Kinderkrippe ist ein sehr großes Ereignis und das möchten wir, genauso wie den Schuleintritt feiern.“ so Leitung Constanze Schemberg. In der Wundertüte findet man Taschentücher – falls es mal Tränen gibt, ein Pflaster – für die erste Schürfwunde in der Kita, Seifenblasen – weil sie Spaß und die Welt bunter machen, eine Tröte – zum Krach machen, Malbuch und Stifte – zum Üben und Gummibärchen – weil sie einfach lecker sind.
Über ein weiteres großes Geschenk konnten sich auch alle Krippenkinder freuen. Einen elektrischen Krippenbus für 6-8 Kinder. Dieser wurde vom „Krippen-Opa“ Siegfried Kirchner und seinem Arbeitskollegen Dieter Wollstädter mit je 2000 € gespendet. So können die Kinder in ihrem eigenen „Bus“ zusammen mit Ihren Erzieher*innen Ebern unsicher machen bis 2021 die Gartenanlage fertiggestellt wird.
Die Einrichtung bietet 74 Plätze im Alter von 1 Jahr bis Schuleintritt an. Dabei sind erstmal bis zu fünf integrative Plätze für Kinder mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte, reserviert. Die Mädchen und Jungen können sich in vielen kleinen Häusern, die miteinander verbunden sind und im großen Garten austoben. Die Einrichtung ist so konzipiert, dass egal welches Kind egal mit welcher Beeinträchtigung hier betreut werden kann. „Über das kunterbunte Miteinander in den unterschiedlichen Räumen der Kita, die alle barrierefrei sind, wie z.B. der Theaterraum, Bibliothek, Therapie und Sprachraum und Küche mit Bistro freuen wir uns sehr.“
Für Interessierte findet am 30. Oktober ab 15 Uhr ein Tag der offenen Tür statt, natürlich unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln.
Rummelsberger Kindertagesstätte RTL Kinderhaus hat 10.000 Euro für Medienausstattung und Schutzausrüstung von der „Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V.“ erhalten.
Mehr lesenNürnberg. Es ist nichts Neues, dass die Corona-Pandemie für Kindertagesstätten einige Herausforderungen bereithält. Strikte Hygienekonzepte nach langen Wochen des Betretungsverbotes beschäftigen die Mitarbeitenden nach wie vor und erschweren, so notwendig sie angesichts der aktuellen Lage auch sein mögen, die Arbeit.
Im RTL Kinderhaus in der Nürnberger Südstadt geht es den Mitarbeitenden nicht anders. Sie können jetzt aber dank der „Stiftung RTL - Wir helfen Kindern“ etwas besser mit den corona-bedingten Einschränkungen umgehen. Insgesamt 10.000 Euro für acht iPads hat die Stiftung der Einrichtung, die insgesamt rund 110 Kinder aus 40 verschiedenen Ländern zwischen sechs Monaten und sechs Jahren besuchen, gespendet. Nicht nur die Kommunikation mit den Eltern soll durch die Geräte erleichtert werden. Auch für die Kinder kann dadurch ein regelmäßiger Kontakt zur Bezugsgruppe in der Einrichtung den Alltag in einer Quarantäne- oder Lockdown-Situation erleichtern. Gerade die Kleinsten können nur schwer verstehen, warum sie die engsten Bezugspersonen neben den Eltern nicht sehen dürfen. Es ist unerlässlich, dass die Beziehung der Kinder zu den pädagogischen Fachkräften aufrechterhalten wird.
Dank der iPads können nun Einzelgespräche mit den Kindern geführt werden, eine Teilnahme an der Morgenrunde wird möglich gemacht, die Kinder können von zu Hause aus an Sport- und Bastelangeboten teilhaben. Auch einige medienpädagogische Projekte sind geplant, wie beispielsweise das gemeinsame Erstellen eines Kinderbuchs. „Wir freuen uns sehr über die iPads, weil sie ein großer Schritt Richtung Medienerziehung sind. Außerdem können wir digital mit den Eltern in Kontakt treten – vor allem für RuDi#chat sind die iPads sehr gut geeignet“, freut sich Ines Baier, Einrichtungsleiterin im RTL-Kinderhaus.
Neben dem Austausch durch das Chatprogramm RuDi#Chat sind beispielsweise auch Elternabende via Videokonferenzen durch die neuen Geräte möglich.
Die 10.000 Euro wurden nicht nur in technische Ausstattung investiert. Auch Schutzkleidung, Desinfektions- und Hygieneartikel konnten von dem Geld angeschafft werden – denn die Corona-Krise setzt ganz neue Standards, was Hygiene angeht.
Feierliche Eröffnung des integrativen Kinderhauses KUNTERBUNT in Trägerschaft der Rummelsberger Diakonie am Donnerstag in Ezelsdorf – Seit September werden dort neun Kinder betreut
Mehr lesenEzelsdorf – Es ist in der Tat ein kunterbuntes Haus. Die fünf verschiedenen Häuschen, die zusammen das neue integrative Kinderhaus Kunterbunt in Ezelsdorf bilden, sind in verschiedenen Farben angestrichen. Sie geben den Gruppen ihre Namen und helfen den Kindern, sich in dem 760 Quadratmeter großen Gebäude zu orientieren. Den Bau der ebenerdigen und barrierefreien Einrichtung hat die Gemeinde Burgthann finanziert, die Rummelsberger Diakonie übernimmt den Betrieb der Kita als Träger. In dem Haus ist Platz für 58 Kinder mit und ohne Behinderung im Alter zwischen einem halben Jahr bis zur Einschulung.
„Seit Anfang September haben wir neun Kinder zur Eingewöhnung“, informierte Leiterin Bianca Großkreuz die Gäste am Donnerstag bei der feierlichen Eröffnung der neuen Kindertageseinrichtung. Die Nachfrage nach Plätzen sei gut, berichtete Großkreuz. Schon jetzt seien Aufnahmen bis Mai kommenden Jahres geplant. Auf Einladung von Bürgermeister Heinz Meyer waren am Projekt beteiligte Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung, Kommunalpolitiker*innen, Armin Kroder, Landrat im Nürnberger Land, Evelyn Kittel-Kleigrewe von der Kita-Fachaufsicht des Landratsamtes, Architekt Reinhard Graf, am Bau beteiligte Handwerker und Verena Voß als Vertreterin der Rummelsberger Diakonie anwesend. Der katholische Pfarrer Markus Fiedler aus Postbauer-Heng und die evangelische Pfarrerin Beate Krauß gaben dem Kindergarten ihren Segen und wünschten, dass dort alle achtsam und respektvoll miteinander umgingen.
Bürgermeister Meyer bedankte sich bei Architekt Graf, dass es bei den geplanten Gesamtkosten von 2,9 Millionen Euro geblieben sei und dass sich die Fertigstellung des Kindergartens trotz der Corona-Pandemie nur geringfügig verzögert habe. Er betonte, der Freistaat habe den Bau mit zwei Millionen Euro gefördert.
Verena Voß, Leiterin der Kitas der Rummelsberger Diakonie, bedankte sich für das Vertrauen der Gemeinde und betonte, dass die Mitarbeiter*innen in diesen Räumen das integrative Konzept der Einrichtung gut umsetzen könnten. Voß lobte Einrichtungsleiterin Großkreuz, der es in Zeiten des Fachkräftemangels gelungen sei, sehr gute neue Mitarbeiter*innen zu finden. Da die Einweihung wegen der Corona-Beschränkungen nur in kleinem Kreis und ohne Kinder und Eltern stattfinden konnte, kündigte Voß für kommenden Frühling eine weitere Einweihungsfeier an: „Dann feiern wir in unserer schönen neuen Kita ein kunterbuntes Fest für Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Neubau der Kita Haus der kleinen Talente Altdorf kann vorerst nicht bezogen werden – Ausweichräume stehen im Wichernhaus zur Verfügung
Mehr lesenAltdorf – Passend zum Start des neuen Kindergartenjahres sollte zum September der Neubau der Kindertagesstätte Haus der kleinen Talente in Altdorf bezogen werden. Doch nun hat ein schwerer Wasserschaden diese Pläne durchkreuzt. „So kurz vor der Eröffnung des Neubaus ist das ein herber Schlag“, sagt Verena Voß, Dienststellenleiterin Kinder und Familien bei der Rummelsberger Diakonie. Die Eltern der rund 30 betroffenen Kinder wurden bereits informiert. „Wir haben uns sofort darum gekümmert, geeignete Ersatzräumlichkeiten zu finden“, versichert Voß. „Die Eltern können sich auf uns verlassen.“
Voß hat erfolgreich das Gespräch mit der Leitung des Wichernhauses Altdorf gesucht. Ein Teil der betroffenen Kinder wird dort übergangsweise in einer leerstehenden Wohngruppe betreut, der andere Teil in dem Container, in dem seit Beginn der Bauarbeiten Gruppen untergebracht waren. Da das Ausmaß der Schäden groß ist und es noch keine festen Terminzusagen der beteiligten Handwerksbetriebe gibt, ist noch unklar, wann der Neubau bezogen werden kann. Verena Voß rechnet frühestens mit dem 1. November dieses Jahres.
Das Haus der kleinen Talente am Mühlweg in Altdorf wird zur integrativen Kita umgebaut. In diesem Zuge wird sie vergrößert und um 30 Plätze erweitert.
„Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ spendet 16.000 Euro für musikalische Früherziehung im Nürnberger RTL-Kinderhaus
Mehr lesenNürnberg – Hier spielt die Musik: Die insgesamt 80 Jungen und Mädchen, die im RTL-Kinderhaus der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg betreut werden, kommen bald in den Genuss von musikalischer Früherziehung. Zu verdanken haben sie das der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“, die mit einer Spende über 16.000 Euro ermöglicht, dass eine Musik-Pädagogin jede Woche mit den Kindern musiziert.
Wegen der Corona-Pandemie gab es diesmal keine Scheckübergabe im RTL-Kinderhaus. Stattdessen schickte Wolfram Kons, stellvertretender Vorstands-Vorsitzender der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“, ein Foto mitsamt symbolischem Scheck, verbunden mit herzlichen Grüßen an die Jungen und Mädchen. „Das Projekt der musikalischen Früherziehung hat uns sehr überzeugt. Musik ist auch für Kinder ein wichtiger Bestandteil, um den richtigen Rhythmus für ihr Leben zu finden“, so Kons.
Bis vor einigen Monaten hatte der Kinderliedermacher Geraldino regelmäßig mit den Kindern musiziert. Wegen einer schweren Erkrankung ist das vorerst nicht mehr möglich. Eltern und Fachkräften des RTL-Kinderhauses ist es jedoch wichtig, dass die Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren weiterhin musikalisch gefördert werden. Bei der musikalischen Früherziehung wird das Gehör sensibilisiert, die Kinder entwickeln erste Grundlagen zum Spielen eines Instrumentes und trainieren gleichzeitig das Sprechen und Singen. Darüber hinaus wird die soziale Kompetenz beim gemeinsamen Musizieren in Kleingruppen gefördert. Die Kinder freuen sich schon sehr darauf, dass sie sich künftig regelmäßig mit einer Musikpädagogin an verschiedenen Instrumenten ausprobieren dürfen.
Nürnberger Buchhandlung Thalia spendet fürs RTL-Kinderhaus
Mehr lesenNürnberg – Die vergangenen Monate waren für Kinder keine leichte Zeit: Corona-bedingt standen Kitas und Freizeitangebote gar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Thalia Mayersche unterstützt daher die RTL-Charity-Aktion „Gemeinsam gegen Corona – gemeinsam für Kinder“, mit der die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ Kindern und ihren Familien unter die Arme greift. 116 Geschenkpakete übergab Sabine Janßen, Leiterin der Thalia Buchhandlung in Nürnberg, an Ines Baier, Leiterin des RTL-Kinderhauses der Rummelsberger Diakonie.
„Wir möchten den Kindern gerne mit Büchern und Spielen über Langweile, Einsamkeit oder auch Frustration hinweg helfen“, so Janßen. Ein paar der Kita-Kinder durften die gespendeten Materialien selbst in der Buchhandlung abholen. „Die mit viel Liebe zusammengestellten Geschenkpakete werden von allen Kindern schon gespannt erwartet und die Alltagssorgen für eine Weile vertreiben“, sagt Kinderhaus-Leiterin Baier.
Corona-bedingt war zuletzt in Sachen Unterricht Kreativität gefragt
Mehr lesenWeißenburg – In wenigen Wochen wird die Berufsfachschule für Kinderpflege der Rummelsberger Diakonie von Weißenburg nach Schwabach umziehen. In den vergangenen Monaten hieß es angesichts der Corona-Pandemie für Schülerinnen und Schüler, aber auch Dozentinnen und Dozenten, kreativ zu sein und sich auf neue Unterrichtsformen einzustellen. Dabei kam allen zugute, dass die beruflichen Schulen der Rummelsberger seit einiger Zeit das Konzept des selbstverantwortlichen Lernens Schritt für Schritt umsetzen. „Insofern waren wir gut vorbereitet“, sagt Schulleiter Bernd Potthast. Die Schülerinnen und Schüler waren bereits vertraut damit, sich Lernstoff selbstständig und bei freier Zeiteinteilung zu erarbeiten.
In der Hochphase der Corona-Zeit fand der Unterricht ausschließlich zuhause statt – unterstützt durch die digitale Lernplattform „mebis“, Online-Seminare, aber auch mithilfe von E-Mails und Telefonaten. „Die Lehrer haben sich sehr viel Zeit genommen und sind ganz genau auf Schwierigkeiten eingegangen“, erzählt Schülerin Katja Silberhorn. Manche Schülerinnen und Schüler hatten zuhause mit den vielen Ablenkungen zu kämpfen und meldeten zurück, in der Schule motivierter und konzentrierter arbeiten zu können. Seit wenigen Wochen ist Unterricht vor Ort wieder möglich. Im Klassenzimmer sind maximal 15 Schüler, Markierungen am Boden für die Tische sichern, dass der nötige Abstand eingehalten wird. Schulleiter Potthast ist froh, dass Unterricht in aufgeteilten Gruppen wieder im Schulgebäude stattfinden kann: „Viele praktische Inhalte lassen sich nicht einfach digitalisieren, sondern setzen direkte Anwesenheit und Tun voraus.“
Für die praktischen Prüfungen bedeutete Corona ebenfalls eine große Umstellung. Schließlich war es nicht möglich, sie wie sonst in den Kindertagesstätten abzuhalten. Als Ersatz dienten simulierte Situationen vor den prüfenden Lehrkräften in der Schule. Was das neue Schuljahr angeht, freuen sich Kollegium und Schüler schon auf die neuen Räumlichkeiten in Schwabach. Sie werden durchgängig mit der technischen Ausstattung ausgerüstet sein, die einen zeitgemäßen Unterricht mit Präsentationen, der Arbeit mit Medienplattformen, Recherchen im Netz, dem Streamen von Filmen und Tutorials ermöglichen. Bis zum Ende der ersten Ferienwoche werden die Umzugskartons gepackt.
Ebener beteiligen sich zahlreich an Wettbewerb zur Namenssuche
Mehr lesenEbern – Die neue Rummelsberger Kita, die seit 01.01.2020 in der Trägerschaft der Rummelsberger Diakonie und in der alten Berufsschule untergebracht ist und zum 01.09.2020 in den Neubau in die Albrecht-Dürer-Straße 9 zieht, hat durch einen Wettbewerbsaufruf einen Namen bekommen: KINDERHAUS WUNDERLAND.
Dank der vielen Namensvorschläge, die aus der Bevölkerung bei uns eingegangen sind, gab es bei der Auswahl ganz viele interessante Vorschläge. Hierfür ein herzliches Dankeschön!
Die Gewinner_innen des Wettbewerbs werden in den nächsten Tagen persönlich angeschrieben. Unter allen Einsendern wurde ein Geschenkkorb und weitere 10 Regenschirme der Rummelsberger Diakonie verlost.
„Wir haben in den letzten Monaten in Ebern eine so tolle Vernetzung aufbauen können,
dass es für uns selbstverständlich war auch jetzt gemeinsam den Namen für unseres „kunterbuntes“ Haus zu finden“ so Constanze Schemberg, Leitung der Kindertagesstätte.
Das Gremium aus Bürgermeister Jürgen Hennemann, Diakon Günter Schubert und Tina Scheller (Trägervertretung) und dem Kinderhaus-Team Constanze Schemberg, Nina Will, Sonja Dickert, Marie Rüttinger, Elena Vollkommer, Jasmin Roth und Jana Will verständigten sich auf diesen passenden Namen.
Die Einrichtung wird 74 Plätze im Alter von 1 Jahr bis Schuleintritt anbieten. Dabei sind erstmal bis zu fünf integrative Plätze für Kinder mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte, reserviert. Die Mädchen und Jungen können sich in vielen kleinen Häusern, die miteinander verbunden sind und im großen Garten austoben. Die Einrichtung ist so konzipiert, dass egal welches Kind egal mit welcher Beeinträchtigung hier betreut werden kann. „Auf das kunterbunte Miteinander in den unterschiedlichen Räumen der Kita, die alle barrierefrei sind, wie z.B. der Theaterraum, Bibliothek, Therapie und Sprachraum und Küche mit Bistro freuen wir uns sehr.“
Ein paar Plätze fürs neue Kindergartenjahr sind noch frei. Wieder viele Kinder um sich zu haben, darauf freuen sich die Mitarbeiter des Rummelsberger Kinderhaus Wunderland.
Seit dem 1.Juli durften wieder alle Kinder im eingeschränkten Regelbetrieb zurück in ihre Kitas. Die Vorfreude auf eine hoffentlich normale Betreuung ab September in der neugebauten Kita wächst von Woche zu Woche.
„Wir sind gespannt auf die kleinen und großen Wunder bei uns in der Einrichtung.“
Constanze Schemberg
Bislang kein bestätigter Fall einer Corona-Infektion
Mehr lesenSchwarzenbruck – Am Montagmorgen um 10 Uhr hat die Bayerische Staatsregierung den Katastrophenfall für Bayern ausgerufen. Das hat erheblichen Einfluss auf das Leben im Freistaat. Die Rummelsberger Diakonie bittet alle Mitarbeitenden sowie Klientinnen und Klienten darum, sich über öffentliche, seriöse Medien auf dem Laufenden zu halten und ihr Verhalten danach auszurichten.
Alle berufsbildenden Schulen der Rummelsberger Diakonie haben seit heute geschlossen – das bedeutet aber nicht, dass kein Unterricht stattfindet. An allen Schulen sind digitale Portale im Einsatz, die den Studierenden das Lernen von zu Hause aus weiterhin weitestgehend normal ermöglichen. Auch alle Kindertagesstätten und Krippen sind bis auf die Notgruppen geschlossen.
Bislang sind wir in der Rummelsberger Diakonie von dem Fall einer bestätigten Infektion mit dem Corona-Virus verschont geblieben. Bei dem anzunehmenden Ausmaß der Epidemie müssen wir davon ausgehen, dass auch wir unmittelbar getroffen werden. Schon jetzt erleben wir unter den Kolleginnen und Kollegen vor Ort große Solidarität. Es gibt viele gute Beispiele dafür, „den Laden“ ganz pragmatisch am Laufen zu halten. Es sieht so aus, dass wir mit diesem gemeinsamen Geist die Krise überstehen können. Dafür danken wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich.
Informationen des Bayerischen Staatsministeriums zum Corona-Virus:
Firma Baumgart spendet für eine Markise für das Haus der kleinen Talente
Mehr lesenAltdorf – Die Firma Baumgart GmbH aus Altdorf hat 1.450 Euro für eine Markise für das Haus der kleinen Talente, eine Kindertagesstätte (Kita) der Rummelsberger Diakonie, gespendet. Der Sonnenschutz ist nötig, da die Sommer immer heißer und sonniger werden und die Kinder trotzdem unbesorgt im Sandkasten spielen sollen. Der Inhaber der Firma, Klaus Baumgart, hat in der Vergangenheit bereits mehrfach für die Rummelsberger Diakonie gespendet und freut sich schon, gemeinsam mit den Kindern und Einrichtungsleiterin Christine Engelhardt die Markise im Sommer ausprobieren zu können. Die Kita benötigt weitere Markisen und ist über jede Spende dankbar.
Zehn Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie starten in neue Aufgaben
Mehr lesenRummelsberg – Zehn Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie wurden am Sonntag als Diakonische Beauftragte mit einem Segen in ihre neue Aufgabe eingeführt. Der Gottesdienst in der Philippuskirche Rummelsberg rundete den gut einjährigen Studienkurs ab, der bereits zum sechsten Mal stattfand. Mitarbeitende der Diakonie sind zu diesem Kurs eingeladen, um neben ihrer professionellen Tätigkeit angewandten Glauben im beruflichen Alltag spürbar zu machen und den diakonischen Geist vor Ort in den Einrichtungen zu stärken.
Die feierliche Stimmung zog sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst: von der Begrüßung durch Diakon Martin Rösch, über viele gemeinsame Lieder – begleitet von Thomas Greif an der Orgel – bis hin zu den Segensworten. „Bereits beim ersten Treffen hat sich gezeigt, dass wir ein super Team sind. Ich habe selten erlebt, dass sich eine Gruppe von Mitarbeitenden aus den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen so schnell so gut verstanden hat. Es war von Anfang an klar, dass wir alle denselben Wunsch in uns tragen: unseren Glauben und unsere Überzeugungen in den Arbeitsalltag zu transportieren“, beschrieb Markus Schlieter, Innenrevisor der Rummelsberger Diakonie und Kursteilnehmer, seine Erfahrungen im Studienkurs.
Brüdersenior Diakon Martin Neukamm, Mitglied des Vorstandes der Rummelsberger Diakonie, sprach in seiner Festpredigt von den unterschiedlichen Motivationen bei der Rummelsberger Diakonie zu arbeiten und dem verbindenden Element, den „Sieben Werken der Barmherzigkeit“, welche den Auftrag des Dienens miteinander vereinten. Neukamm setzte das neue und moderne Verständnis des Dienens in den Vordergrund, welches sich aus drei wichtigen Bausteinen zusammensetzt: Mitbestimmung auf Augenhöhe innerhalb des Dienstverhältnisses, einer hohen Professionalität und einer Haltung, die sich selbst und andere in den Blick nimmt. Er wünschte den neuen Diakonisch Beauftragten, dass sie dies so in ihrem Dienstalltag wiederfänden.
Zu den Gratulantinnen und Gratulanten gehörte auch Sandra Schuhmann, die Fachvorständin des Diakonischen Werkes Bayern, sowie natürlich Diakon Martin Rösch, der den Studienkurs leitete und im Gottesdienst die Diakonisch Beauftragten segnete.
Die Absolventinnen und Absolventen des Kurses:
Bianca Großkreuz (Kita Waldwichtel, Rummelsberg), Maik Haas (Lenzheim, Garmisch-Partenkirchen), Susi Möller (Sozialzentrum für Erwachsene, Zirndorf), Susanne Ruza (Diakonisches Sozialzentrum, Rehau), Markus Schlieter (Innenrevision, Rummelsberg), Meike Scholler (Case-Managerin am Auhof in Hilpoltstein), Claudia Schröders (Haus für Kinder Am Hasenbuck, Nürnberg), Birgit Schumann (Fassoldshof, Mainleus), Ingrid Stumpf (Haus Heimweg, Ansbach) und Claudia Wachter (Haus Heimweg, Ansbach).
Kinder im Haus der kleinen Talente Altdorf erhalten Spielzeug aus Werkstatt für Menschen mit Behinderung
Mehr lesenAltdorf – Die Kinder im Haus der kleinen Talente Altdorf müssen sich vorgekommen sein wie im Spielwarenladen. Als sie am Mittwoch in ihren Gruppenraum kamen, standen dort reihenweise neue Spielzeuge – vom Holzbagger bis zur Kugelbahn. Die Spielsachen hat die Nürnberger Firma Cosmo Consult gespendet. Insgesamt haben sie einen Wert von rund 6.000 Euro.
Die Sachspende hat einen doppelten Nutzen: Die Altdorfer Jungen und Mädchen freuen sich zum einen über die neuen Spielsachen. Zum anderen haben Menschen mit Behinderung all diese Artikel in einer Werkstatt hergestellt. Zustande gekommen ist dieser „Coup“ durch Elisabeth Leipholz‘ Agentur für soziale Kooperationen. Sie bringt bundesweit Unternehmen, die eine Sachspende geben möchten, mit Werkstätten und sozialen Einrichtungen zusammen.
Max Dietrich, Geschäftsführer von Cosmo Consult, kam mit seinen Kolleginnen Marina Ettel und Stephanie Leonhardt nach Altdorf, um die Jungen und Mädchen kennenzulernen, die die neuen Spielwaren sofort ausprobieren wollten. Zum Dank sangen die Kinder ein Lied und überreichten ein Gemälde. Max Dietrich sagte: „Wir freuen uns, wenn wir in der Region helfen können.“ Seit Jahren spende sein Unternehmen unter anderem an ein Kinderheim in Nepal.
Die Firma Lang Immobilien spendet für einen Einbau in der Kinderkrippe Storchenhaus in Fürth Stadeln.
Mehr lesenFürth – Die Freude ist groß in der Kinderkrippe „Günter Lang im Storchenhaus Stadeln“, kurz „Storchenhaus“. Die Brüder Michael und Hermann Lang, Geschäftsführer der Firma Lang Immobilien, haben die Mitarbeitenden und Kinder mit einer Spende von 5.000 Euro überrascht.
Klaus Nagel, der Leiter der Kinderkrippe Storchenhaus, weiß schon genau, wofür das Geld eingesetzt wird: Für einen Einbau mit Nischen, Klettermöglichkeiten und einer Wellenrutsche. „Wir fragen uns immer: Was brauchen die Kinder? Und schon die Kleinsten brauchen viel Bewegung, aber auch die Möglichkeit, sich mal mit einer Puppe oder einem Buch oder für ein geheimes Gespräch mit einer Freundin zurück zu ziehen“, erklärt Klaus Nagel, warum der Einbau so wichtig ist. 24 Kinder toben jeden Tag durch die Räumlichkeiten im Storchenhaus. „Wir haben keine klassischen Gruppenräume, sondern ein offenes Haus. Umso wichtiger ist es, dass die Räume gestaltet und strukturiert sind und ausreichend Anreiz zur Bewegung schaffen“, fasst Nagel zusammen. Einen ähnlichen Einbau, wie den geplanten, gibt es in einem der Räume im Haus bereits. „Und er hat sich wirklich bewährt, die Kinder nutzen ihn sehr viel. Sie lieben die Nischen zum Verstecken und Klettern auch gern.“
Die Familie Lang unterstütze die Kinderkrippe schon seit vielen Jahren, erzählt Klaus Nagel. „Sie ermöglichen uns, dass das Haus wächst und sich weiter entwickelt“, freut er sich. Bis der rund 30.000 Euro teure Einbau Wirklichkeit werden kann, dauert es allerdings noch etwas. „Wir suchen weiter finanzielle Unterstützung für den Umbau.“
Wer möchte, kann die Kleinsten auch mit einer Spende unterstützen:
Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG
BIC: GENODEF1FEC
IBAN: DE89 7606 9440 0001 1855 00
Stichwort: Spende Krippe Storchenhaus Fürth
Zusätzliche Unterstützung soll zum erfolgreichen Abschluss führen
Mehr lesenEbenried – Die Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in Ebenried hat ein besonderes Angebot für ihre Schülerinnen und Schülern: das Projekt Schülerlotsen. Es soll die jungen Menschen vom ersten Kontakt über die Bewerbung bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer oder zur Heilerziehungspflegehelferin unterstützen.
„Die Schülerinnen und Schüler haben immer häufiger einen größeren Bedarf an Beratung und Begleitung als bislang“, sagt Dozent und stellvertretender Schulleiter Andreas Schock. Manche hätten vorher beispielsweise schlechte Erfahrungen auf ihrem Bildungsweg gemacht und seien verunsichert, andere seien keine Muttersprachler und hätten deswegen Verständnisprobleme. Auch gehörlose Schülerinnen und Schüler absolvieren vermehrt die Ausbildung in Ebenried. „Wir sind sogar als gebärdensprachfreundliche Institution ausgezeichnet worden“, erzählt Schock.
Um Bewerberinnen, Bewerber und Auszubildende gezielt zu unterstützen, bietet er immer mittwochs eine extra Sprechstunde an. Schock berät zum Beispiel zu Fördermöglichkeiten, erklärt Details des Ausbildungsvertrags, bespricht Leistungsnachweise nach oder hat einfach ein offenes Ohr, wenn es Konflikte oder persönliche Probleme gibt. Ziel ist, dass mehr Schülerinnen und Schüler die Probezeit bestehen und ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. Der Bedarf an Fachkräften in den Einrichtungen ist groß. Deswegen soll das Projekt Schülerlotsen auch dazu motivieren, die weiterqualifizierende Ausbildung zum/ zur Heilerziehungspfleger_in anzuschließen.
Neue Perspektiven für Mitarbeitende und Einrichtungen eröffnet auch das sogenannte Qualifizierungschancengesetz: Langjährige Mitarbeitende ohne formale Qualifikation können die Ausbildung zum/ zur Heilerziehungspflegehelfer_in machen und werden von der Arbeitsagentur unterstützt. Beispielsweise erhält der Arbeitgeber eine Ausgleichszahlung für die Zeit, in der die Auszubildenden in der Schule sind.